Archiv des Autors: Luka Brajković

Die neuesten Aktivitäten des Zentrums für europäische Bildung

Die Sprache von Forschung und Lehre: Lenkung durch Konzepte der Ökonomie? – Tagung der Akademie für Politische Bildung Tutzing (Deutschland) vom 25.-26.2.2018, in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Deutsch als Wissenschaftssprache (ADAWIS) und dem Zentrum für Europäische Bildung der Fakultät für Lehrerbildung der Universität Zagreb

MEDIENECHO/Radio

Wissenschaftssprache Deutsch (Bayern 2 Sozusagen)
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/sozusagen/sozusagen-wissenschaftssprache-deutsch-100.html

Englisch als dominierende Wissenschaftssprache / Gespräch mit Prof. Siegfried Gehrmann (SWR 2 Impuls)
https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/impuls/swr2-impuls/-/id=1853902/did=20992238/nid=1853902/sdpgid=1530080/thquvo/index.html

Wie die englische Sprache die Wissenschaft beherrscht / Forscher und Dozenten warnen (B5 CampusMagazin)
https://www.br.de/nachrichten/oberbayern/inhalt/wie-die-englische-sprache-die-wissenschaft-beherrscht-100.html

TAGUNGSBERICHTE

Akademie für Politische Bildung Tutzing von: Sebastian Haas und Miriam Günther
https://www.apb-tutzing.de/news/2018/wissenschaft-sprache.php

 

Universitäten, die sich an internationalen Rankingsystemen orientieren und sich in einem globalen Wettbewerb um Ressourcen, wissenschaftliches Personal, Studierende und Drittmittel befinden, gehen zunehmend dazu über, zentrale Bereiche von Forschung, wissenschaftlicher Publikation und Kommunikation auf Englisch als einzige globale Wissenschaftssprache umzustellen, um auf diese Weise ihre internationale Sichtbarkeit, Reputation und Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Gleichzeitig werden die National- und Landessprachen als Wissenschaftssprachen zurückgedrängt; in den Natur- und technischen Wissenschaften sind sie so gut wie nicht mehr vorhanden. Eine solche Entwicklung, sollte sie sich verstetigen und auch die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften erfassen, würde nicht nur diametral zu den europäischen Traditionen einer mehrsprachigen Wissenschaft stehen, sondern sie würde auch die europäische Wissenschaftslandschaft grundlegend verändern.

Die Tagung Die Sprache von Forschung und Lehre: Lenkung durch Konzepte der Ökonomie? untersuchte in diesem Kontext die Gewinn- und Verlustseite einer solchen sprachlichen Entwicklung für die Wissenschaft, die zunehmend auch die Lehre betrifft.

Bildmaterial: ADAWIS_

Zentrale Aspekte der Konferenz betrafen die gegenwärtige Durchsetzung unternehmerischer Managementkonzepte, die Wissenschaft und Forschung an Kennziffern, Zielvereinbarungen und quantitativen Indikatoren wie Zitationsquotienten und Rankingsystemen auszurichten und die Verwertbarkeit von Forschungsergebnissen in den Mittelpunkt zu stellen. Besteht zwischen einer unternehmerisch orientierten Universität, einer wachsenden Marktorientierung von Wissenschaft und ihrer Anglophonisierung ein direkter Zusammenhang? Welche Auswirkung hätte diese Entwicklung auf wissenschaftliche Erkenntnisprozesse? Ist mit einem Verlust wissenschaftlicher Diversität zu rechnen oder im Gegenteil mit einem Innovationsschub durch die über die globale Wissenschaftssprache Englisch beschleunigte weltweite Verbreitung und Kommunikation von Forschungsergebnissen? Ist eine solche Entwicklung als Folge der Globalisierung alternativlos und fördert sie den Wettbewerb unter den Universitäten oder ist sie Ausdruck von hegemonialen Strukturen, die die Nationalsprachen als Wissenschaftssprachen durch Englisch ablösen und in diesem Zusammenhang die bislang noch nationalsprachlich verfassten Wissenschafts- und Bildungssysteme in Europa grundlegend verändern ? Wer sind die Akteure dieser wissenschaftssprachlichen Monolingualisierung und Ökonomisierung des akademischen Feldes? Und welche Perspektiven haben in diesem Kontext mehrsprachige europäische Wissenschaftsmodelle

Bildmaterial: ADAWIS – Prof. Dr. Mocikat

Auf der Tagung gingen insgesamt 19 Redner und Vortragende aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachdisziplinen, aus Politik und Bildungsmanagement diesen Fragen in Form von Podiumsdiskussionen und Vorträgen unter reger Beteiligung des Publikums nach.

Die Konferenz wurde eröffnet von Einführungsreden der Vertreter der drei Veranstalter der Konferenz: Prof. Dr. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing, Prof. Dr. med. Ralph Mocikat, Erster Vorsitzender Arbeitskreis Deutsch als Wissenschaftssprache (ADAWIS) e.V., Prof. Siegfried Gehrmann, Fakultät für Lehrerbildung der Universität Zagreb, Lehrstuhl für Interkulturelle Germanistik, Vorstand des Zentrums für Europäischen Bildung.

Den Eröffnungsvortrag hielt der ehemalige Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer, der ganz grundsätzlich die Erhaltung und Förderung einer wissenschaftssprachlichen Vielfalt einforderte und der die mit deutschen Steuergeldern finanzierten Hochschulen in der Pflicht sieht, Deutsch als Sprache der Lehre zu verwenden und Forschungsergebnisse auch in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Ausdrücklich wandte er sich in diesem Kontext gegen Bestrebungen, Studiengänge an deutschen Universitäten vollständig auf Englisch umzustellen.

Bildmaterial: ADAWIS

Das erste Panel Die Universität zwischen unternehmerischer Lenkung und Bildungsauftrag, moderiert von Prof. Dr. Ursula Münch, griff Grundfragen eines humanistischen und an die National- und Landessprachen gebundenen Bildungsauftrags der Wissenschaft auf, und stellte diesen in Kontrast zu den gegenwärtigen ökonomischen Steuerungsprinzipien von Wissenschaft und ihrer englischsprachigen Monolingualisierung, die die Diversität von Forschung einzuengen drohen und den Begriff der Internationalität von Wissenschaft fast ausschließlich anglophon interpretieren. Es diskutierten: Prof. Dr. Dr. h.c. Julian Nida Rümelin, Staatsminister a.D., Lehrstuhl für Philosophie, Ludwigs-Maximilian Universität München, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Müller, Vizepräsident der Technischen Universität München, Prof. Dr. Bernhard Kempen, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln, Präsident des Deutschen Hochschulverbandes und Prof. em. Dr. Dr. h.c. Peter Finke, Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik, Sprecher des Netzwerks der Naturwissenschaftlichen Vereinigungen in Mitteleuropa

Bildmaterial: ADAWIS (von rechts nach links)

Prof. Dr. Münch, Prof. Dr. Bernhard Kempen, Prof. Dr. Dr. h.c. Julian Nida Rümelin, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Müller, Prof. em. Dr. Dr. h.c. Peter Finke

Bildmaterial: Akademie für Politische Bildung

Das zweite Panel Die „ökonomisierte“ Bewertung von Forschungsergebnissen, moderiert von Prof. Dr. Siegfried Gehrmann, diskutierte kontrovers die Funktion von anglo-amerikanischer dominierten Universitäts-Rankings und wissenschaftlicher Zeitschriftendatenbanken, die Qualitätsmessung von Wissenschaft auf Basis quantitativer Steuerungsinstrumente wie dem Impact oder der Anzahl der Zitationen in den Zeitschriften dieser Datenbanken und die sprachliche Lenkung dieser Instrumente auf englischsprachige Publikationen mit möglichst hohem Impact. Es diskutierten: Prof. Dr. Frank Ziegele, Geschäftsführer des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), Gütersloh, Prof. Dr. Eva Schlotheuber, Institut für Geschichtswissenschaft an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Vorsitzende des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, Prof. Dr. med. Thomas Loew, Abteilung für Psychosomatik, Universität Regensburg, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.

Bildmaterial: Akademie für Politische Bildung  (von links nach rechts)

Prof. Dr. med. Thomas Loew, Prof. Dr. Eva Schlotheuber, Prof. Dr. Siegfried Gehrmann, Prof. Dr. Frank Ziegele

Bildmaterial: Akademie für Politische Bildung

Drei Vorträge: ein Abendvortrag des Astrophysikers und Fernsehmoderators (Leschs Kosmos, ZDF) Prof. Dr. Harald Lesch, Ludwigs-Maximilian Universität München, und zwei Plenarvorträge, des Ministerialdirektors Ulrich Steinbach, Amtschef im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden-Württemberg und des Ehemaligen Ministers für Wissenschaft und Bildung der Republik Kroatien, Prof. Dr. Pavo Barišić, Institut für Philosophie, Zagreb, behandelten exemplarisch und kontrovers Fragen der Folgen, wenn sich Universitäten ökonomischen Zwängen und Erfolgskriterien unterwerfen und sich nicht mehr einer für die Öffentlichkeit verständlichen Sprache bedienen (Lesch), des Nutzens von Rankings und quantitativen Leistungsmessungen für die Wettbewerbssteigerung der Universitäten (Steinbach) und einer philosophiegeschichtlichen Begründung der Mehrsprachigkeit von Wissenschaft und der Stellung von Deutsch als Wissenschaftssprache in Kroatien (Barišić)

Bildmaterial: ADAWIS – Prof. Dr. Harald Lesch

Bildmaterial: ADAWIS – Prof. Dr. Pavo Barišić

Das dritte Panel Die Anglophonisierung wissenschaftlicher Tätigkeiten, moderiert von Dr. Ulrike Schmoll, Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ (Schul- und Hochschulpolitik), richtete sich einerseits auf Fragen einer hegemonialen Steuerung von Wissenschaft über die globale Wissenschaftssprache Englisch als Resultat von Machtbeziehungen sowie wirtschaftlicher wie politischer Interessen, und andererseits auf die positive Rolle von Englisch als globale Kommunikationssprache in der Wissenschaft und auf die Notwendigkeit, Deutsch als Sprache von Forschung und Lehre zu erhalten, und zwar insbesondere hinsichtlich der beruflichen Integration ausländischer Studierender in Deutschland nach Studienabschluss. Es diskutierten: Prof. Dr. Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG, Bonn, Prof. Dr. Winfried Thielmann, Institut für Germanistik und Kommunikation/Deutsch als Zweit- und Fremdsprache, Technische Universität Chemnitz, Dr. Jutta von Campenhausen, Wissenschaftsjournalistin, Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf und Dr. Cornelia Schu, Geschäftsführerin des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration, Berlin

Bildmaterial:  ADAWIS (von links nach rechts)

Dr. Cornelia Schu, Dr. Jutta von Campenhausen, Prof. Dr. Winfried Thielmann, Prof. Dr. Peter Strohschneider, Dr. Heike Schmoll

Bildmaterial: Akademie für Politische Bildung

Das vierte Panel Abschlussdiskussion: Die Ökonomisierung der Wissenschaft – Handlungsbedarf und Handlungsoptionen, moderiert von Christoph Koch, Ressortleiter Wissenschaft, Medizin und Technik des Magazins Stern; Hamburg, unternahm den Versuch den kontroversen Begriff der Ökonomisierung der Wissenschaft zu präzisieren und ihn in Beziehung zu setzen zur englischsprachlichen Monolingualisierung des akademischen Feldes. Zentral für dieses Panel waren Fragen nach den Perspektiven einer mehrsprachigen europäischen Wissenschaft sowie nach Handlungsoptionen, die sich wie z.B. die Entwicklung mehrsprachiger europäischer Zeitschriftendatenbanken und Zitationsindices an diesem Modell orientieren und die hegemoniale Stellung anglophoner dominierte Zeitschriftendatenbanken und Zitationsindices für die Messung der Qualität von Forschung, wenn nicht außer Kraft setzten, so sie doch in ihrer Wirksamkeit für die Lenkung von Forschung in Frage stellen. Es diskutierten: Prof. em. Dr. Richard Münch, Lehrstuhl für Soziologie, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Prof. Dr. Siegfried Gehrmann, Zentrum für Europäische Bildung, Zagreb, Ulrich Steinbach, Ministerialdirektor

Bildmaterial: ADAWIS (von links nach rechts)

Ulrich Steinbach, Prof. Dr. Siegfried Gehrmann,  Prof. em. Dr. Richard Münch, Christoph Koch

Einigkeit herrschte unter den Tagungsteilnehmern darüber, dass die sprachliche Vielfalt ein Gewinn für die wissenschaftliche Erkenntnisfindung darstellt und dass es bei der Frage der Erhaltung von Deutsch als Sprache von Forschung und Lehre um ein gesamteuropäisches Problem geht, das ganz grundsätzlich die Zukunft der Nationalsprachen als Wissenschaftssprachen betrifft. Unabhängig davon stellt Englisch als globale Sprache wissenschaftlicher Kommunikation einen Gewinn dar. Hier ist aber zu differenzieren zwischen Englisch als Verkehrssprache und Englisch als Sprache wissenschaftlicher Publikationen und universitärer Lehre. Eine englischsprachige Monolingualisierung wissenschaftlicher Publikationen, Forschung und in Ansätzen auch in der Lehre, wie sich gegenwärtig durchzusetzen beginnt, wäre dagegen für die Denkoffenheit und Pluralität von Wissenschaft und für die wissenschaftssprachliche Sprachausbildung der Studierenden fatal.

 

Deutsch von Anfang an. Frühes Deutschlernen als Chance – Perspektiven aus Südosteuropa

Die Publikation Deutsch von Anfang an. Frühes Deutschlernen als Chance – Perspektiven aus Südosteuropa ist aus dem Projekt Deutsch von Anfang an des Goethe-Instituts Istanbul hervorgegangen. DaF-Expertinnen aus sechs südosteuropäischen Ländern (Bosnien und Herzegowina, Griechenland, Kroatien, Mazedonien, Serbien und der Türkei) analysieren den Ist-Zustand des Frühen Deutschlernens in ihren Bildungssystemen und gehen folgenden Fragen nach:

  • Welche Stärken und Schwächen weist das Frühe Deutschlernen auf?
  • Vor welchen Herausforderungen steht die Weiterentwicklung des Frühen DaF?
  • Auf welche Potentiale kann die Qualitätsentwicklung des Frühen Deutschlernens zurückgreifen? Welche Veränderungen sind erforderlich, um die Qualität des Frühen DaF-Unterrichts zu verbessern?

Im Mittelpunkt der Länderberichte stehen folgende sechs, für den Frühen DaF-Unterricht zentrale Bereiche:

  • bildungspolitische und systemische Rahmenbedingungen
  • curriculare Vorgaben
  • Lehr- und Lernmaterialien
  • Evaluation
  • Lehrer/-innenbildung und -fortbildung
  • Verbindung von Forschung und Praxis

Die Beiträge entwerfen ein detailliertes und vielfältiges Bild des Frühen DaF in Südosteuropa; sie zeigen große Unterschiede insbesondere in Bezug auf die Rahmenbedingungen, aber auch Gemeinsamkeiten im Kontext der fachdidaktischen und sprachenpolitischen Entwicklungen in Europa mit dem Schwerpunkt Frühes Fremdsprachenlernen auf.

Als Quintessenz des Projekts wurden auf Grundlage der Länderberichte Handlungsempfehlungen zum Frühen DaF-Lehren und -Lernen entwickelt. Diese richten sich wie der gesamte Band an Entscheidungsträgerinnen und -träger im Bildungssektor, Expertinnen und Experten, DaF-Lehrkräfte im Vorschul- und Schulbereich sowie an alle Reforminteressierte, die sich für eine Integration des Frühen DaF-Unterrichts in das Konzept einer europäischen Mehrsprachigkeit einsetzen.

 

Deutsch von Anfang an. Empfehlungen zum Frühen DaF-Lernen aus Südosteuropa

Deutsch von Anfang an. Empfehlungen zum Frühen DaF-Lernen aus Südosteuropa (Volltext) sind auf der Grundlage der Ist-Stand-Analyse zum Frühen DaF in sechs südosteuropäischen Ländern hervorgegangen (Bosnien und Herzegowina, Griechenland, Kroatien, Mazedonien, Serbien und der Türkei) und einer kritischen Auseinandersetzung mit fachdidaktischen und sprachenpolitischen Entwicklungen in Europa im Rahmen des Projekts Deutsch von Anfang an des Goethe-Instituts Istanbul entwickelt worden.

Die Deutsch von Anfang anEmpfehlungen beinhalten zahlreiche Überlegungen zur Qualitätsverbesserung des Frühen DaF mit realitätshaltigem Bezug zu folgenden zentralen Bereichen:

  • bildungspolitische und systemische Rahmenbedingungen
  • curriculare Vorgaben
  • Lehr- und Lernmaterialien
  • Evaluation
  • Lehrer/-innenbildung und -fortbildung
  • Verbindung von Forschung und Praxis

Die Empfehlungen richten sich an Entscheidungsträgerinnen und -träger im Bildungssektor, Expertinnen und Experten, DaF-Lehrkräfte im Vorschul- und Schulbereich sowie an alle Reforminteressierte, die sich für eine Integration der Frühen DaF-Vermittlung in das Konzept einer europäischen Mehrsprachigkeit einsetzen.

Međukulturna kompetencija u nastavi stranih jezika – Od teorijskih koncepata do primjene

Die wissenschaftliche Monographie Međukulturna kompetencija u nastavi stranih jezika. Od teorijskih koncepata do primjene (Interkulturelle Kompetenz im Fremdsprachenunterricht. Von theoretischen Konzepten zur Anwendung) von Ana Petravić erforscht die Entwicklung der interkulturellen Kompetenz als einer der Schlüsselkompetenzen unserer Zeit aus der Perspektive der Fremdsprachendidaktik und der angewandten Linguistik. Durch die Verflechtung theoretischer, empirischer und angewandter Aspekte entwirft die Autorin einen ganzheitlich anglegten Ansatz zur Betrachtung der Kultur im Fremdsprachenunterricht. Auf diese Weise wird ein Versuch unternommen, zahlreiche Fragen zu beantworten, die aus den komplexen Anforderungen hervorgehen, mit denen sich der Fremdsprachenunterricht heute auseinandersetzt – allen voran die Frage nach der Verknüpfung und Harmonisierung der Prozesse der Entwicklung der kommunikativen und der interkulturellen Kompetenz der Lernenden.

Die modulare Struktur der Publikation verfolgt die Linie von theoretischen Modellen der interkulturellen Kompetenz über ihre empirische Übeprüfung bis hin zu ihrer Anwendung im Fremdsprachenunterricht selbst. Dadurch wird es dem Leser ermöglicht, sich wahlweise auf die Aspekte der interkulturellen Kompetenz zu fokussieren, die den jeweiligen Interessen und Bedürfnissen entsprechen. Die Monographie wendet sich an die Zielgruppen, die professionell im Umkreis der (fremd)sprachlichen Bildung tätig sind – an Lehramtsstudierende, Lehrkräfte an Schulen und Hochschulen, Mentorinnen und Mentoren, Fachberaterinnen und -berater, Lehrwerkautorinnen und -autoren, Zuständige für die Sprachpolitik, Curriculum- und Testentwickelnde sowie an Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Bereich der Fremdsprachendidaktik und der angewandten Linguistik.

Die neuesten Aktivitäten des Zentrums für europäische Bildung

Zum Abschluss des zweijährigen regionalen Projekts zur Qualitätsverbesserung des Frühen Deutschlehrens und -lernens Deutsch von Anfang an fand am 15. und 16. 12. 2017 an der Fakultät für Lehrerbildung der Universität Zagreb die gleichnamige internationale Konferenz statt, die in Kooperation des Zentrums für europäische Bildung (Fakultät für Lehrerbildung der Universität Zagreb), des Goethe-Instituts Istanbul und der Agentur für Bildung und Erziehung ausgerichtet wurde.

Die Konferenz versammelte etwa 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 7 Ländern um aktuelle Themen des Frühen DaF. Zahlreiche Teilnehmende aus Kroatien und etwa 50 ausländische Gäste aus Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Griechenland, Mazedonien, Serbien und der Türkei ermöglichten einen forschungsfokussierten und praxisbezogenen internationalen Austausch.

Die Konferenz wurde von Ao. Prof. Dr. Lidija Cvikić, Prodekanin der Fakultät für Lehrerbildung der Universität Zagreb eröffnet. Im Rahmen der feierlichen Eröffnung richteten Ao. Prof. Dr. Ivana Franić, stellvertretende Ministerin für Wissenschaft und Bildung der Republik Kroatien, Dr. Heike Uhlig, Abteilungsleiterin Sprache des Goethe-Instituts, Dr. h. c. Doris Pack, Mitglied des Europäischen Parlaments 1989-2014, Vorsitzende des Kulturausschusses, Arne Hartig, Kulturreferat der Deutschen Botschaft in Zagreb und Jadranka Žarković-Pečenković, Leiterin der Agentur für Bildung und Erziehung der Republik Kroatien Grußworte an die Konferenzteilnehmenden.

Das Konferenzprogramm umfasste fünf Plänarvorträge: Prof. Dr. Michaela Sambanis, Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Feruzan Gündogar, Universität Marmara, Prof. Dr. Emina Avdić, Universität Skopje, Prof. Dr. Olivera Durbaba, Universität Belgrad und Prof. Dr. Ana Petravić/Ass. Prof. Dr. Ana Šenjug Golub/Jasmina Troha, der Fakultät für Lehrerbildung der Universität Zagreb; zwei runde Tische zu Perspektiven des Frühen Deutschlernens und Möglichkeiten regionaler Zusammenarbeit in Südosteuropa, 16 Workshops und die Abschlussdiskussion.

 

Ein zentraler Programmpunkt war die Vorstellung der Ergebnisse des Projekts Deutsch von Anfang an in Form der Buchpublikation: Ana Petravić, Ana Šenjug Golub, Siegfried Gehrmann (2018; Hrsg.): Deutsch von Anfang an. Frühes Deutschlernen als Chance. Perspektiven aus Südosteuropa. Münster: Waxmann. Die Publikation beinhaltet Analysen des Ist-Standes des Frühen DaF in den teilnehmenden Ländern und die Empfehlungen zum Frühen DaF-Lehren und Lernen Deutsch von Anfang an. Empfehlungen zum Frühen DaF-Lernen aus Südosteuropa (Volltext).

Die Fotodokumentation zur Konferenz kann hier abgerufen werden.

Die Presseartikel zur Konferenz und zum Frühen Fremdsprachenlernen können hier abgerufen werden.